Bannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur Startseite
Link zur Seite versenden   Druckansicht öffnen
 

Niedlich aber wild - Wildkätzchen bitte im Wald lassen!

Neue Hinweisschilder im Naturpark Hessischer Spessart klären auf: Wildkätzchen im Wald lassen!

 

Auf sämtlichen Wanderparkplätzen haben unsere Mitarbeiter der Naturparkwerkstatt Hinweisschilder zum Schutz der Wildkatze  angebracht. Eine gemeinsame Kampagne von Naturpark Hessischer Spessart und dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Ziel ist es, an die Waldbesucher zu appellieren, vermeintlich verwaiste Kätzchen nicht anzufassen oder gar mitzunehmen. Neben Rehen, Wildschweinen und Füchsen bekommt in diesen Monaten auch die Europäische Wildkatze Nachwuchs, die im Naturpark Hessischer Spessart

beheimatet ist. „Das Muttertier ist in der Regel nicht weit weg, gerade kurz auf Mäusejagd oder versteckt sich in unmittelbarer Nähe“, erklärt Susanne Schneider, Wildkatzenexpertin des BUND Hessen.

Die neuen Hinweisschilder klären darüber auf, dass in der Region Wildkatzen leben und bitten die Waldbesucher, gesichtete Jungkatzen nicht zu stören und nur aus großer Entfernung zu beobachten.

„Wir wollen verhindern, dass die grau-getigerten Wildkätzchen aus dem Wald mitgenommen werden. Besonders in den ersten Lebenswochen  sehen sie Hauskatzen zum Verwechseln ähnlich“, informiert Naturpark-Geschäftsführer Fritz Dänner. „Die Tiere landen, sobald sie etwas älter sind und wildkatzentypische Verhaltensweisen zeigen, bestenfalls in Schutzstationen. Das bedeutet für die Kätzchen jedoch enormen Stress. Auch die Ansteckungsgefahr mit Krankheiten ist hoch und kann den Tod für die Tiere bedeuten. Auswilderungen zurück in die freie Natur klappen leider nicht immer. Daher gilt: bitte nicht anfassen oder stören.“  

 

Hintergrundinformationen:

Die größte Bedrohung für die Europäischen Wildkatzen ist die Zerschneidung ihres Lebensraums. Beim Überqueren von Straßen und Autobahnen kommt es immer wieder zu Todesfällen, in Hessen verunfallen ca. 50 Wildkatzen pro Jahr.  Die Dunkelziffer dürfte weit höher sein. Aber auch weite ausgeräumte Ackerflächen stellen für die Wildkatze eine Gefahr dar. Sie verlassen ungern ihre Deckung, so dass sie große Felder nicht überqueren können. Inzucht und genetische Verarmung drohen. Deshalb sind die Europäischen Wildkatzen – und mit ihr viele andere Waldtierarten – auf ein Netzwerk aus Wäldern angewiesen. Verbindungen aus Bäumen und Büschen helfen ihnen, neue Lebensräume zu erobern und Paarungspartner zu finden. Der BUND engagiert sich deshalb seit nunmehr 15 Jahren für ein „Rettungsnetz Wildkatze“ mit einem Waldverbund von 20.000 grünen Kilometern über ganz Deutschland.

Wer Wildkatzenjunge gesehen hat, kann dies dem BUND Hessen melden: www.bund-hessen.de/wildkatze

 

Weitere Informationen

Veröffentlichung

Mi, 29. April 2020

Bild zur Meldung

Weitere Meldungen