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Klosterruine Hanau-Wolfgang - idealer Ort, um Natur und Geschichte erlebbar zu machen

Es ist ein mystischer Ort, der Platz um die Klosterruine Hanau Wolfgang. Er lädt geradezu ein, Natur und Geschichte erlebbar zu machen.

Laut mündlicher Überlieferung stiftete Erasmus Hasenfuß, der Forstmeister des Grafen Philipp von Hanau im Jahre 1468 eine Kapelle zu Ehren des Heiligen Wolfgang, dem Schutzpatron der Holzarbeiter und –handwerker. 1486 und 1488 siedelte sich ein Ordenskonvent der Serviten an. 1515 ist die Rede von vier Priestern, die sich dort niederließen. Doch 1525 und 1527, im Bauernkrieg wurde Sankt Wolfgang verwüstet, worauf die letzten vier Mönche mit ihrem Prior das Kloster verließen. In den Jahren 2013/14 fanden dort archäologische Grabungen statt, die eine rege Bautätigkeit auf dem Areal nachwiesen. Der freistehende Turm war ursprünglich ein zweigeschossiges Gebäude mit Keller, dem erst nach der Klosterzeit weiter Geschosse und ein Zinnenkranz aufgesetzt wurden. Nördlich der Kirchenruine wurden ein Vorgängerbau, Wohn- und Wirtschaftsgebäude sowie ein runder Treppenturm an der Sakristei freigelegt. Fliesen mit dem Wappen der Grafen von Hanau zierten die Fußböden. Schürfgruben zur Gewinnung von Raseneisenstein prägen den Auwald rund um das Klosterareal. 1715 ließ der letzte Graf von Hanau an der Stelle des heutigen Forstamts das Jagdhaus Wolfgang errichten.

In den vergangenen Jahren habe viele ehrenamtlichen Helfer und Institutionen dazu beigetragen, die Anlage in einen guten Zustand zu versetzen. An der Gestaltung der neuen Infotafel, die seit Sommer dieses Jahres auf die Geschichte der Klosterruine hinweist, beteiligten sich der Förderverein des Naturparks Hessischer Spessart, die Stadt Hanau, das Landesamt für Denkmalpflege und der Hanauer Geschichtsverein. Die Textvorlage hat Dr. Dieter Neubauer vom Landesamt für Denkmalpflege anhand der Forschungsergebnisse der letzten Jahre erstellt. Layout und Rahmen orientieren sich an den Vorgaben der Limestafeln. Seit April dieses Jahres wird im Museum Schloss Steinheim die Ausstellung „Kloster Wolfgang – Mauern voller Rätsel und Geheimnisse“ zu den Grabungsergebnissen des Geschichtsvereins Hanau und Hessen-Archäologie präsentiert. Auch in Zukunft werde ehrenamtliches Engagement für den Erhalt des beliebten Ausflugsziels nötig sein, darüber waren sich alle Vertreter der beteiligten Organisationen bei einer gemeinsamen Besichtigung der Anlage einig. Der Turm müsse saniert werden, um ihn auf Dauer zu erhalten. „Aus dem Dach wächst ein Busch mit einem gewaltigen Wurzelwerk. Wenn man ihn entfernen würde, droht das Mauerwerk zu zerbröseln“, warnte Dr. Michael Müller, Archäologe und Zweiter Vorsitzender des Hanauer Geschichtsvereins. „Für uns ist es wichtig, Naherholungsangebote zu schaffen“, betonte Fritz Dänner vom Vorstand des Fördervereins Naturpark Hessischer Spessart. Die Klosterruine habe ein hohes Potenzial als Lernort. Um diesen Ort lebendig zu halten, gebe es bereits kreative Ideen von Naturparkführern.

 

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Veröffentlichung

Sa, 20. Oktober 2018

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